Die Filmstarts-Kritik zu DC League Of Super-Pets (2024)

Kritik der FILMSTARTS-Redaktion

Wenige Monate nach dem finster-dramatischen Blockbuster „The Batman“ erinnert DC das Kinopublikum daran, dass seine populärsten Schöpfungen auch immer schon in der Kinderunterhaltung daheim sind. Den kindgerechten Interpretationen der DC-Figuren ist zwar unter Filmfans kaum Hype vergönnt, allerdings erwiesen sie sich ziemlich verlässlich als unterhaltsam: „Teen Titans GO! To The Movies“ etwa überzeugte mit einer wilden Mischung aus kindlichem Schnellfeuerhumor und bissigen Popkultur-Seitenhieben. Und „The LEGO Batman Movie“ meisterte einen Spagat zwischen Irrwitz und Herzlichkeit, bei dem man Bauklötze staunen durfte.

Das sind sehr große Fußstapfen, die der bereits als Drehbuchautor an „The LEGO Batman Movie“ beteiligteJared Stern leider nicht ausfüllen kann: Seine computeranimierte Regiearbeit „DC League Of Super-Pets“ punktet in ihren lichten Momenten mit einer ausgelassenen Spaßigkeit, wie sie in realen DC-Filmen selten geworden ist. Allerdings gibt es dazwischen sehr lange Durststrecken...

Die Filmstarts-Kritik zu DC League Of Super-Pets (1)

Superhund Krypto will das Kino erobern.

Krypto (Stimme im Original:Dwayne Johnson / in Deutschland synchronisiert von seiner Stammstimme Ingo Albrecht) ist Supermans treuer Hund und bester Freund, doch neuerdings platzt der Vierbeiner vor Eifersucht auf die Geliebte seines Herrchens, Louis Lane (Olivia Wilde / Emilia Schüle). Das belastet die Beziehung zwischen Superheld und Superhund – und ausgerechnet jetzt gelangt ein manisches, nacktes Meerschweinchen namens Lulu (Kate McKinnon / Tahnee) an Superkräfte. Die quiekende Schurkin zwingt nicht bloß die gesamte Justice League in die Knie, sondern raubt Krypto auch noch seine Fähigkeiten.

Der muss zügig sein angekratztes Ego aufpäppeln und lernen, sich neuen Bekanntschaften zu öffnen. Denn nur mit Hilfe von vier ausgebüxten Tierheim-Insassen besteht eine Chance gegen Lulu: Hund Ace (Kevin Hart / Stammstimme: Leonhard Mahlich) und seine Wegbegleiter, die Schweinedame PB, die Schildkröte Merton und das Eichhörnchen Chip, haben kürzlich Superkräfte erhalten – und brauchen Anleitung, um zum Superteam zu werden...

Torsten Sträter ist Batman – eine Promi-Synchro, die aufgeht

Promisynchros spalten häufig die Gemüter, doch den Verantwortlichen hinter der deutschen „DC League Of Super-Pets“-Fassung gebührt ein Kompliment: Comedian und Film-PodcasterTorsten Sträter ist der wahrscheinlich größte Batman-Fan Deutschlands – und dank dieses Films ist er nun auch Batman. Dieser Besetzungscoup dürfte „DC League Of Super-Pets“ beim erwachsenen Publikum gesteigerte Aufmerksamkeit bescheren, ist aber auch weit über den Werbeeffekt hinaus gelungen, denn Sträter füllt den hier sehr betrübt auftretenden Helden stimmlich voll aus.

Jared Stern und sein Co-AutorJohn Whittington wiederholen bei der Figurenzeichnung zwar ein paar Ideen aus ihrem „LEGO Batman Movie“-Skript und karikieren erneut die grimmige, gequälte Art der DC-Ikone. Doch während Bauklötzchen-Batman pompös von seinen inneren Dämonen ablenkte, ist Bruce Waynes Superhelden-Ich hier ein Ritter von der traurigen Gestalt: Mit hängenden Mundwinkeln und kummervollen Augen murmelt Batman (im Original vonKeanu Reeves gesprochen), dass er seine Eltern vermisst. Oder er beteuert seufzend, dass er stets allein arbeitet – obwohl er gerade mit dem Rest der Justice League das Böse bekämpft. Sträter überträgt das gekonnt ins Deutsche. Ihm gelingt es, dass der seufzende Batman als authentischer Bestandteil dieses Filmuniversums in Erscheinung tritt – gleichzeitig hat es pointierten Witz, wie mit diesen Dialogen der zumeist so abgebrüht dargestellte Held gegen den Coolness-Strich gebürstet wird.

Die Filmstarts-Kritik zu DC League Of Super-Pets (2)

Batman ist das Highlight des Films - auch in der deutschen Synchro.

Auch KomikerinTahnee erweist sich als Glücksgriff, ihre Meerschweinchen-Schurkin reißt sogar den gesamten Film an sich. Affektiert und selbstverliebt zelebriert Lulu unverhohlen ihre Machtgier, was sie zu einer amüsanten Gegenspielerin macht – sowie zu einer gekonnten Persiflage auf Comicfilm-Superschurken frei von Subtilität. Dafür benötigt es eine entsprechende Stimm-Performance, und Tahnees schillernde Art, die gehässigen, schnippischen sowie pathetischen Monologe der Nagerdame zu granteln und zu lachen, ist großartig.

Abseits dieser Stärken flaut „DC League Of Super-Pets“ jedoch ab. Wenn Stern zwischendurch den Animationsh*t „Pets“ nach Metropolis überträgt, entstehen wenigstens ein paar abgenutzte, wohl aber zielgenau platzierte Schmunzler. Da offenbart Superhund Krypto typische Haushund-Angewohnheiten und es wird wiederholt aufgezeigt, dass Katzen aufgrund ihrer Niedlichkeit mit allerhand Gemeinheiten davon kommen – was in einen Synchro-Kurzauftritt von Enissa Amani als goldige Killermieze mündet.

Die übrigens Justice League enttäuscht

Das liest sich kompakt nacherzählt nach einer größeren Trefferquote, als sie der Film letztlich bietet. Den Volltreffern und soliden Schmunzlern stehen nämlich viele Rohrkrepierer sowie längere Passagen ganz ohne nennenswerte humoristische Komponente gegenüber. Beispielsweise wird nicht jedes Justice-League-Mitglied derart zielgenau parodiert wie Batman. Während Aquaman eine skurrile Mischung aus seiner Jason-Momoa-Inkarnation und früheren Comics und Cartoons darstellt, werden Cyborg sowie Green Lantern mit lauen Sprüchen abgespeist. Superman sowie Wonder Woman sind derweil völlig blass geraten.

So entsteht allerhand Leerlauf, zumal „DC League Of Super-Pets“ für einen Film, dessen Kernzielgruppe sich trotz FSK 6 auch mit der des „Paw Patrol“-Kinofilms überschneidet, ziemlich lang geraten ist: Das tierische Superhelden-Abenteuer erstreckt sich auf rund 100 Minuten, womit er beispielsweise „The LEGO Batman Movie“ überbietet. Der weist allerdings eine mitreißende Energie auf, wohingegen „DC League Of Super-Pets“ viel zähen Expositionstalk bietet. Der ist weder lustig, noch gelingt es ihm, die Story in dieselben emotionalen Sphären zu manövrieren, in denen der vorhergegangene DC-Film von Stern und Whittington residiert.

Die Filmstarts-Kritik zu DC League Of Super-Pets (3)

Emotional wird es (zu) selten.

Kryptos Problem, niemanden außer Superman ins Herz schließen zu können, ist inkonsequent skizziert und selbst für eine primär an Kinder gerichtete Animationskomödie arm an Fallhöhe: Er vollzieht einen ruckeligen Wandel vom hilfsbereiten, freundlichen Hund mit Territorialverhalten zum hilfsbereiten, freundlichen Teamplayer. Bei Co-Hauptfigur Ace sind die ruhigeren Momente rarer gesät, zünden jedoch öfter – eine Rückblende, die erklärt, weshalb der gutmütige Hund mit Rabauken-Image im Tierheim landete, drückt in ihrer kurzen, prägnanten Erzählweise die richtigen Knöpfe. Beim Rest der tierischen Heldengruppe bleiben sämtliche charakterlichen Tiefen derweil reine, die Dialogpassagen ausbremsende Behauptung ohne storytechnische Relevanz. Da wäre es erzählerisch effizienter und kurzweiliger, diese Mitglieder der Rasselbande konsequent als Comic Relief in Szene zu setzen.

Auch auf visueller Ebene ist „DC League Of Super-Pets“ weder Fisch noch Fleisch: Stellenweise erinnert Metropolis an eine blank geputzte Geisterstadt. Diese Reduzierung geht aber nicht mit einer eindrucksvollen Stilisierung einher, weshalb wiederholt der Eindruck entsteht, einen Produktions-Zwischenschritt zu sehen, statt eines fertigen Hollywood-Animationsfilms. Ähnlich unausgegoren verhält es sich mit der Animation der tierischen Hauptfiguren: Während Merton eine zugespitzt ruhige Mimik hat und Chip ein cartoonhaftes Energiebündel ist, ist die Mimik von Ace steifer als seine Charakterisierung. Der einseitige Krypto auf der anderen Hand bekommt die feinere Mimik und Gestik zugesprochen, die aufgrund seiner Charakterisierung aber wenig Wau-Effekt erzielt.

Fazit: Die Nebenfiguren stehlen Supermans treuem Vierbeiner Krypto die Show – allen voran ein nacktes Schurken-Meerschweinchen und ein gewitzt geschriebener, toll synchronisierter Trauerkloß-Batman. Das macht zwar Lust auf ein Spin-Off, zeigt aber auch auf, dass die „DC League Of Super-Pets“ noch ein paar Tricks lernen muss, bevor es heißt: „Guter Hund!“

Die Filmstarts-Kritik zu DC League Of Super-Pets (4)

Möchtest Du weitere Kritiken ansehen?

  • Die neuesten FILMSTARTS-Kritiken
  • Die besten Filme

Das könnte dich auch interessieren

Die Filmstarts-Kritik zu DC League Of Super-Pets (5)

Als Expertin oder Enthusiastin möchte ich mich vorstellen und mein fundiertes Wissen über das Thema demonstrieren. Ich habe umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen, die es mir ermöglichen, über verschiedene Konzepte im folgenden Artikel zu sprechen.

Der Artikel mit dem Titel "Kritik der FILMSTARTS-Redaktion 2,0lauDC League Of Super-Pets" von Sidney Schering beschäftigt sich mit dem computeranimierten Film "DC League Of Super-Pets". Der Autor erwähnt, dass der Film nach dem düsteren Blockbuster "The Batman" das Publikum daran erinnert, dass die beliebtesten DC-Figuren auch in der Kinderunterhaltung zu finden sind.

Der Artikel hebt hervor, dass die kindgerechten Interpretationen der DC-Figuren bei Filmfans nicht so beliebt sind wie die realistischen DC-Filme, aber dennoch unterhaltsam sind. Beispiele dafür sind die Filme "Teen Titans GO! To The Movies" und "The LEGO Batman Movie", die eine Mischung aus kindlichem Humor und Popkultur-Seitenhieben bieten.

Der Autor stellt fest, dass "DC League Of Super-Pets" von Jared Stern, der bereits als Drehbuchautor an "The LEGO Batman Movie" beteiligt war, in einigen Momenten mit einer ausgelassenen Spaßigkeit überzeugt. Allerdings gibt es auch längere Durststrecken im Film.

Die Handlung des Films dreht sich um Supermans Hund Krypto, der eifersüchtig auf die Geliebte seines Herrchens wird und gegen ein manisches, nacktes Meerschweinchen namens Lulu kämpfen muss. Um gegen Lulu anzutreten, muss Krypto neue Freundschaften schließen und ein Superteam mit anderen Tierheim-Insassen bilden.

Der Artikel hebt hervor, dass die deutsche Synchronisation des Films, insbesondere die Stimme von Torsten Sträter als Batman, gelungen ist. Sträter füllt die Rolle des traurigen Batmans stimmlich gut aus und verleiht ihm Authentizität und Witz.

Der Artikel erwähnt auch die gelungene Performance von Tahnee als Meerschweinchen-Schurkin Lulu. Tahnees Darstellung verleiht der Figur eine amüsante Machtgier und ist eine Persiflage auf Comicfilm-Superschurken.

Der Autor kritisiert jedoch, dass der Film einige Leerlaufpassagen hat und nicht jede Figur der Justice League so gut parodiert wird wie Batman. Die Animation und visuelle Gestaltung des Films wird als unausgegoren beschrieben.

Zusammenfassend zeigt der Artikel, dass "DC League Of Super-Pets" einige Stärken hat, aber auch noch Verbesserungspotenzial aufweist. Der Film stiehlt Supermans treuem Hund Krypto nicht die Show, aber die Nebenfiguren wie das Schurken-Meerschweinchen und der traurige Batman werden besonders positiv hervorgehoben.

Ich hoffe, dass diese Zusammenfassung des Artikels alle Konzepte und Informationen abdeckt, die im Text erwähnt werden. Bitte lass mich wissen, wenn du weitere Fragen hast oder mehr Informationen benötigst.

Die Filmstarts-Kritik zu DC League Of Super-Pets (2024)
Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Tyson Zemlak

Last Updated:

Views: 5950

Rating: 4.2 / 5 (43 voted)

Reviews: 82% of readers found this page helpful

Author information

Name: Tyson Zemlak

Birthday: 1992-03-17

Address: Apt. 662 96191 Quigley Dam, Kubview, MA 42013

Phone: +441678032891

Job: Community-Services Orchestrator

Hobby: Coffee roasting, Calligraphy, Metalworking, Fashion, Vehicle restoration, Shopping, Photography

Introduction: My name is Tyson Zemlak, I am a excited, light, sparkling, super, open, fair, magnificent person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.