Jeder weiß wie es sich anfühlt gestresst und erschöpft zu sein. Und ein wenig Stress und Druck kann durchaus zu Höchstleistungen motivieren. Werden Stress und Anspannung im Arbeits- oder Privatleben aber zum Dauerzustand, laugt uns das aus. Irgendwann entwickelt sich bei Betroffenen eine totale Erschöpfung und innere Leere – man spricht dann oft vom Burnout-Syndrom.
Wo liegt der Unterschied zwischen Burnout und Depression?
Eigentlich ist der Begriff „verbrannt“: Burnoutist über Jahre zu einem Modewort in der Arbeitswelt geworden, das schwerwiegende Symptome häufig verharmlost. Experten kritisieren zudem, dass es eine einheitliche Definition oder Diagnose in der medizinischen Klassifikation (noch) gar nicht gibt. Vielmehr ist Ausgebrannt-Sein das Symptom für eine krisenhafte Lebenssituation im Beruf und/oder Privatleben.
Es kann zudem auch ein Anzeichen für psychische Erkrankungen wie eineDepressionsein. Die Diagnose eines Burnout gestaltet sich deshalb oft als schwierig, da die Unterscheidung zwischen "normalem" Stress, "einfacher" Erschöpfung und einer schwerwiegenden Depression nicht immer direkt gelingt. Hierfür sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden, da die Ähnlichkeit der Symptome dazu führen kann, dass Betroffene die Diagnose Burnout-Syndrom erhalten, obwohl sie eigentlich unter einer Depression leiden. Natürlich steckt nicht hinter jedem Burnout eine Depression.
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Jedoch können Burnout-Symptome das Risiko erhöhen, mit der Zeit eine solche zu entwickeln. Bei Patienten mit depressiven Symptomen beziehen sich negative Gedanken und Gefühle meist auf sämtliche Lebensbereiche. Anders beim Burnout-Syndrom, wo häufig ein bestimmtes Lebensumfeld, z. B. die Arbeit betroffen ist.
Stress im Dauerzustand, aber kein Zusammenbruch - Expertinnen und Experten nutzen hierfür immer öfter den Begriff Burn-on.Was dahinter steckt und was man dagegen tun kann.
Welche Ursachen gibt es für das Erschöpfungssyndrom?
Als Ursache für das Erschöpfungssyndrom gilt oft übermäßiger Leistungs- und Zeitdruck sowieStressvon außen, etwa eine Überforderung am Arbeitsplatz. Häufig besteht bei den Betroffenen auch ein hohes Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen Menschen, sie möchten es vielen Personen Recht machen. Dazu kommen hohe Ansprüche an einen selbst.
Dieser Perfektionismus und der Drang zur Selbstoptimierung können zur vollkommenen Verausgabung führen, welche zum Burnout führt. Eigene Bedürfnisse werden nicht mehr wahrgenommen, während die psychische Belastung der Betroffenen ansteigt. Auf dem Weg in einen Burnout geht die Balance zwischen Belastung undEntspannungoft verloren, soziale Kontakte werden meistens vernachlässigt und die ersten Anzeichen körperlicher Symptome machen sich langsam bemerkbar.
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Dies können Magen-Darm-Probleme, Schlafstörungen oder Kopfschmerzen sein. Dieser Prozess verläuft lange weitgehend unbemerkt, bis es zu körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen der Betroffenen kommt. Der konstante Anspannungszustand erzeugt eine problematische Stressreaktion: Der Hormonhaushalt gerät durcheinander und das Immunsystem wird beeinträchtigt.
Möglicherweise liegen auch körperliche Ursachen, etwa ein Mangel an Vitamin D oder B12 vor. Wird gegen diese Ursachen über einen längeren Zeitraum nichts unternommen, können dauerhaft Erkrankungen wie beispielsweiseTinnitus, Piepen in den Ohren, Bluthochdruckoder Angststörungen entstehen. Im schlimmsten Fall kann der Zustand des Ausgebrannt-Sein und der totalen emotionalen Erschöpfung bis zu einem völligen Zusammenbruch der Patienten führen.
Was sind häufige Symptome des Burnout-Syndroms?
- Seelische und körperliche Erschöpfung
- Müdigkeit, Appetitlosigkeit
- Konzentrationsschwäche
- Schwindelsymptome
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen, Verspannungen
- Rückenschmerzen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Gereiztheit
- Augenzucken
- Ausdehnung der Arbeitszeit
- u.v.m.
Wie wird ein Burnout festgestellt?
Dadurch, dass es keine einheitliche Definition und (noch) keine medizinische Klassifikation des Burnout-Syndroms gibt, gestaltet sich die klare Feststellung eines Burnout oft als schwierig. Es existieren unterschiedliche Fragebögen zur Selbstauskunft.
Es ist jedoch umstritten, ob Fragebögen ein Burnout-Syndrom tatsächlich messen und von anderen Krankheitsbildern abgrenzen können. Der am häufigsten genutzte Fragebogen heißt Maslach Burnout Inventory und liegt für unterschiedliche Berufsgruppen vor. Von frei verfügbaren Burnout-Tests, z. B. im Internet ist abzuraten. Sie sind nicht geeignet, um herauszufinden ob ein Burnout-Syndrom vorliegt.
Hilfe und Therapie gegenBurnout
Ausgebrannt-Sein ist oft mit der Vorstellung verbunden, dass länger schlafen oder Urlaub machen gute Bewältigungsstrategien sind. Dies trifft zu, wenn innerhalb von zwei bis vier Wochen eine Regeneration erkennbar ist.
Verbirgt sich hinter der Erschöpfung jedoch eine depressive Erkrankung, sind dies keine empfehlenswerten Gegenmaßnahmen. Dann bedarf es vielmehr einer Therapie. Denn eine Depression verbessert sich nicht durch Ausruhen – ganz im Gegenteil. Eine Depression erfordert eine gezielte Therapie, angepasst an die Bedürfnisse der Patienten.
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Die Vermengung von Stress,Burnoutund Depression führt daher oft zur Verharmlosung einer psychischen Erkrankung und kann zu einer völlig falschen Behandlung führen. Ob nun aber mentale Erschöpfung durch Stress oder beginnende Depression: Burnout-Patienten sollten immer – möglichst zusammen mit ärztlichen und psychologischen Experten – versuchen, die Ursachen für eine Überlastung, Erschöpfung oder anhaltende gedrückte Stimmung herauszufinden.
Dann lassen sich gemeinsam Hilfsmaßnahmen ergreifen und eine geeignete Burnout-Behandlung oder Burnout-Therapie in die Wege zu leiten. Um Dauerstress vorzubeugen und das persönliche Burnout-Risiko zu verringern, können Sie selbst einiges tun.
Vor Stress schützt:
- Lernen, auf die eigenen Gefühle zu hören und danach zu handeln
- Prioritäten setzen
- Kontrolle zurückgewinnen
- „Nein“ sagen lernen
- Pausen einlegen
- Achtsam sein
- Autogenes Training
- Gesunde Lebensweise: ausgewogen essen, regelmäßig bewegen und entspannen
- Soziales Umfeld pflegen, Familie und Freunde nicht vernachlässigen
- Handy- und PC-freie Zeiten einführen